Heilpädagogische Rhythmik und Musizieren


„Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann, und worüber zu schweigen unmöglich ist.“

(Victor Hugo)

 

Die heilpädagogische Rhythmik nach Mimi Scheiblauer und musiktherapeutische Interventionen können einzeln oder in der Kleingruppe durchgeführt werden. Sie haben in besonderer Weise Potential soziale Fähigkeiten zu fördern und emotionale Verhaltensstörungen zu beeinflussen. Kinder reagieren noch sehr unmittelbar und natürlich auf Musik und Rhythmus. Sie lieben das Singen oder Tanzen und Spielen mit Instrumenten. Kinder lernen dabei auch auf den anderen zu hören, sich einzufinden in eine Gruppe und sich dabei echt zu begegnen. Dies kann auch auf vorsprachlicher Ebene, wo die Sprache noch neu und fremd, oder noch nicht entwickelt ist, geschehen. Ältere Kinder machen gerne erste Erfahrungen im Erlernen eines Instrumentes (Gitarre, Ukulele, Flöte; Perkussion).  Wir erfahren im Zusammenspiel und den hörbaren Rückmeldungen Anderer viel über uns selbst. Der musikalische Dialog im Vor- und Nachspiel (Echo) oder das Führen und Folgen in der Rhythmik ermöglicht es, Impulse und Emotionen zu steuern und neue Verhaltensweisen zu erproben. Wahrnehmungsbeeinträchtigte Kinder können mit Klängen Tönen, Melodien sehr basal erreicht werden. Die Musik dringt dabei in Wahrnehmungsbereiche, die uns oft verborgen sind. In der Begegnung mit dem Klang und Rhythmus öffnen wir Räume in uns, die uns in gleicher Weise belasten oder befreien können. Indem wir diese Räume in der heilpädagogischen Rhythmik behutsam öffnen, können wir im geschützten Raum Stimmungen und Emotionen wahrnehmen, ausdrücken, verändern und regulieren. Dies kann insbesondere zur Förderung der emotionalen und sozialen Entwicklung, aber auch der Wahrnehmung und Kognition genutzt werden. Über die freie Bewegung im Raum werden zusätzlich die grobmotorische Koordination, die Kraftdosierung und vestibuläre Wahrnehmung verbessert.